Das Opladener Industrie- und Villenviertel an der Wupper (im preußischen Jahrhundert)
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich in unmittelbarer Nachbarschaft der historischen Opladener Wupperbrücke ein kleines Industrieviertel, welches deutlich zum wirtschaftlichen Aufstieg des bis dahin landwirtschaftlich und dörflich geprägten Opladens beitrug. Neben den Fabriken entstanden die Arbeiterwohnungen und die Villen der Fabrikbesitzer. Die meist protestantischen Industriellen trieben die Gründung einer evangelischen Kirchengemeinde und den Bau einer eigenen Kirche, der Bielertkirche, für sich und ihre Mitarbeiter voran.
An zehn Aussichtspunkten, die man zu Fuß oder per Fahrrad in einem Rundweg erreichen kann, wird dieser Teil der Stadtgeschichte erlebbar.
Chronik
1816 Opladen wird Sitz eines Preußischen Landkreises; auf dem Frankenberg entsteht ein Landratsamt, welches nach 1839 als Villa der Industriellenfamilie Ulenberg genutzt wird
1822 Errichtung der ersten Industrieanlagen an der Wupper; zunächst Maschinenspinnerei Hieronimus, anschließend die Spinnerei Paß und Grodhaus
1839-1899 Sayette und Kammgarn-Spinnerei Ulenberg & Schnitzler
1864 Gründung der evangelischen Gemeinde Opladen
1865-1930 Türkischrot-Färberei Albert Römer (Fabrikanlage an der heutigen Bonner Straße mit Arbeiterwohnungen)
1873 Stückfärberei August & Ferdinand Schöller
1876 Bau der evangelischen Bielertkirche
1893-1932 Chemische Fabrik Opladen GmbH
1902 Drahtstiftewerke GmbH
1902–1913 Metallwarenfabrik „Ideal“
1905 Bau von Haus Frankenberg (heute Villa Römer) durch Max Römer (mit Kutscherhaus, Gärtnerei und Waldhaus)
1911 Bau der Villa Weskott (für einen der Direktoren der Farbenfabriken Bayer)
1914-1980 Textilveredelungsgesellschaft mbH Schusterinsel Opladen (auf dem Gelände der Firma Schöller)
1940-1994 Goetzewerke, Friedrich Goetze AG, Werk Opladen (auf dem Gelände der Chemischen Fabrik Opladen)
1945-1978 Apparatebau Wilhelm Schmitz & Co. (auf dem Gelände der Metallwarenfabrik „Ideal“)
seit 1989 Gewerbepark Schusterinsel
seit 1994 SKF Sealing Solutions (auf dem Gelände der Firma Goetze)