Sie nähern sich dem Fluss Lek – und es lohnt sich zu wissen, dass dies nicht einfach irgendein Fluss ist. Der Lek ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Niederlande. Tatsächlich handelt es sich um den Rhein – nur unter einem anderen Namen. Die Deutschen schicken ihr Wasser, und die Niederländer ihre Schiffe.
In früheren Zeiten war der Fluss unberechenbar, wechselte häufig sein Bett und verursachte Überschwemmungen. Doch die Niederländer, bekannt dafür, selbst mit dem Meer zu verhandeln, zähmten schließlich auch den Lek – mit Deichen, Kanälen und Schleusen. Heute ist er ruhig, aber sein starker Charakter ist geblieben.
Am Lek hat das Leben immer geblüht. Hier wurden Schiffe gebaut, Güter transportiert, Handel betrieben – und Kriege geführt. Im Mittelalter stritten Städte und Fürsten um die Kontrolle über den Fluss. Im zwanzigsten Jahrhundert wurde er zur Verteidigungslinie – die Brücken über den Lek wurden im Zweiten Weltkrieg bombardiert.
Heute zeigt sich der Lek von seiner friedlichen Seite: gesäumt von historischen Windmühlen, stillen Dörfern und einem endlosen Strom von Frachtschiffen, die auf dem Weg nach Rotterdam und zurück sind.