Der Place de la Constitution wurde auf dem 1644 und 1685 durch Militäringenieur Sébastien Le Prestre de Vauban, geschaffenen Bastion Beck angelegt. Vauban stand damals im Dienste des Sonnenkönigs Louis XIV. Die Besichtigung der Kasematten unter dem Platz erlaubt dank moderner Szenografen einen Teil der unterirdischen Galerien der ehemaligen Festung zu besuchen.
Der Platz bietet einen außergewöhnlichen Aussichtspunkt auf das grüne Petrusstal sowie die Großherzog Adolphe-Brücke – im Volksmund « Nei Bréck » genannt.
Gëlle Fra
Das Erinnerungsdenkmal « Gëlle Fra » (goldene Frau) ist ein Werk des Luxemburger Bildhauers Claus Cito. Es wurde 1923 in Erinnerung an die Luxemburger Freiwilligen errichtet, die unter französischer Fahne im Ersten Weltkrieg gedient hatten. Unter der Nazi-Herrschaft wurde das Denkmal entfernt. 1984 wurde es wieder völlig hergestellt.
Die Statue der griechischen Siegesgöttin Nike steht auf einem 21 m hohen Obelisk.
Die im Jahre 1613 errichtete, heutige Kathedrale U.L.F. diente ursprünglich als Jesuitenkirche. Sie ist ein bemerkenswertes Beispiel der Spätgotik mit Verzierungen im Renaissance-Stil. Seit 1794 wird hier das Gnadenbild der Trösterin der Betrübten, der Stadt und Landespatronin Luxemburgs aufbewahrt. Pius IX. verlieh dem Gotteshaus den Rang einer Diözesankathedrale. Das Bistum Luxemburg war 1870 geschaffen worden. Zwischen 1935 und 1938 wurde der Bau in seiner Achse verlängert. Sehenswert sind in der Krypta die Bischofsgräber und die Grabstätten mehrerer Mitglieder der großherzoglichen Familie. Auch Graf Johann der Blinde (1296-1346) hat hier seine letzte Ruhestätte gefunden. Graf Johann von Luxemburg war ebenfalls König von Böhmen. Er war Sohn des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, Heinrich VII. 1346 starb er einen heroischen Tod anlässlich der Schlacht von Crécy.
Die Nebengebäude welche auf den Place de la Constitution ausgerichtet sind, dienten einst als Schule des Jesuitenklosters (1603-1773). Im 19. Jahrhundert wurde das Gymnasium zum „Großherzoglichen Athenäum“. Von 1973 bis 2019 diente der Bau als Sitz der Nationalbibliothek. Der Platz hinter dem Chor der Kathedrale barg früher Luxemburgs erste Synagoge. Seit 2018 erinnert hier ein Gedenkstein an die Opfer des Holocaust. Der französisch-israelische Bildhauer Shelomo Selinger, selbst Opfer der Judenverfolgung, hat das Denkmal entworfen.
Die Fahrt führt in Richtung „Neue Brücke“ zum Casino Luxembourg - Forum d'art contemporain, dessen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sehr geschätzt werden. Die internationale Agenda fördert besonders junge Talente. Als öffentliche Kunstgalerie kann das Casino auch für Privatzwecke gemietet werden, denn Kunst soll Treffpunkt für Alle sein. Das Forum d’Art Contemporain befindet sich im ehemaligen Bürger Casino (1880). Hier hatte der ungarische Komponist Franz Liszt 1886 seinen letzten Konzertauftritt. Zwischen 1959 und 1990 diente das ehemalige Bürger Casino als Treffpunkt der Beamten der früheren Montanunion.