Die alte Meyer-Fabrik
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Im Jahr 2000 wurde das Kulturzentrum Claude Vigée auf dem Gelände der ehemaligen Textilfaserfabrik von Emile Meyer, dem Onkel und Schwiegervater von Claude Vigée, errichtet. Das Unternehmen meines Onkels war ein mittelgroßes Unternehmen, das in der bescheidenen lokalen Industrie sehr wichtig war. Auf dem Höhepunkt seiner Blütezeit beschäftigte es etwa hundert Arbeiter und Angestellte. Ich verbrachte viel Zeit in dem weitläufigen, blühenden Garten, spielte mit meinen Klassenkameraden Wilde oder baute kegelförmige Indianerzelte, indem ich Bohnenstangen kreuz und quer übereinanderlegte, die mit alten, stinkenden, flockigen Planen aus den großen Säcken der Firma bedeckt waren. Diese zerkleinerten Säcke wurden für die Einfuhr von Textilrohstoffen aus dem Ausland zum Zerfasern verwendet. Sie wurde vom Bahnhof neben den Werkstätten in speziellen Waggons transportiert, die auf einem kurzen Privatgleis fuhren, das mit der Fabrik meines Onkels verbunden war. Mehrmals in der Woche öffneten die Arbeiter das große Eisentor über dem schwarzen, geteerten Schotter der Gleise. Damals ließen sie Güterzüge zu, die mit riesigen Juteballen beladen waren, die mit Draht umsponnen und mit kardierten oder kammgarnartigen Wollabfällen unterschiedlicher Herkunft vollgestopft waren. Mein Onkel importierte aus Polen, Ungarn, Spanien und den Pyrenäen.

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