Seit seiner Einweihung im Jahr 1958 wurde das von Otto Dorer und Sohn geplante Bezirksschulgebäude in mehreren Schritten erweitert. 1971 wurde südlich ein neuer Schultrakt direkt an die Geländekante zur Limmat gesetzt. Wenige Jahre später kam die Mehrzweckhalle hinzu. Es entstand eine u-förmige Gebäudekomposition, die den Pausenplatz dreiseitig umfasste und sich zur Limmat öffnete.
Der Prozess war indes noch nicht abgeschlossen, da heute auch in den Zonen für öffentliche Bauten nach Möglichkeiten verdichtet wird. Die Gemeinde stellte die Gebäudelücke zur Limmat als Bauplatz für eine kantonale Sprachheilschule zur Verfügung. Diese ging aus einem Architekturwettbewerb hervor. Das Eingangsgeschoss des Neubaus ist vollständig verglast. Darüber schwebt gleichsam ein Baukörper, der mit einer Naturholzverschalung umhüllt ist. Die Holzfassade ist nicht nur Verkleidung, denn die beiden Hauptgeschosse sind komplett aus Holz. Der in den Hang gesetzte Gebäudesockel ist hingegen massiv. Das Gebäude erfüllt diverse Anforderungen einer energiesparenden und nachhaltigen Bauweise.
Wie auch schon bei den früheren Bauetappen ist die Entstehungszeit infolge der eigenständigen, zeittypischen Materialwahl und Gestaltung für den aufmerksamen Betrachter gut ablesbar.
Durch das Einsetzen dieses letzten Mosaiksteins hat sich die Schulanlage zu einer allseitig geschlossenen Hofanlage gewandelt. Die Räume zwischen der Sprachheilschule und den älteren Schulgebäuden sind durch verspielte Treppen verbunden, die auf das untere Niveau zu einem neuen Spielplatz führen.
Gelesen von Ursula Costamagna
Sprachheilschule
Ernst Niklaus Fausch Architekten, Zürich