Im Jahr 1757 wurde in Stralsund eine Königliche Münzprägeanstalt in der Tribseer Straße 24 eingerichtet. Die Direktoren der „Münze“ baten die schwedische Regierung um Erlaubnis, Juden einstellen zu dürfen. Diese wurden für die Beschaffung der Edelmetalle, zum Stempelschneiden und für den Einkauf alter Münzen benötigt. Die schwedische Regierung galt damals als nicht sonderlich judenfreundlich, dennoch stellte sie eine Beschäftigungserlaubnis und sogar einen Schutzbrief aus. Obwohl zu dieser Zeit der Aufenthalt von Juden im Land eigentlich untersagt war und sich auch Protest dagegen kundtat, durften sich 12 Juden in Stralsund niederlassen. Diesen 12 sogenannten „Münzjuden“ folgten in den folgenden Jahren weitere Juden, so dass Stralsund in Vorpommern schließlich die Stadt mit der höchsten Zahl jüdischer Einwohner war. Im Jahr 1763 wurde die „Münze“ geschlossen. Die Stralsunder Juden durften jedoch bleiben.
Quellen:
http://historische-warenhaeuser-stralsund.de
Aktuelle Fotos: Piotr Lukaszek
Historische Fotos: Stadtarchiv Stralsund