Ehemalige Endhaltestelle der Opladener Straßenbahnen
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Hier, in der Kölner Straße, hatten einst zwei Straßenbahnlinien ihre Endstation. Die Linie „O“ nach Köln und die Straßenbahn nach Ohligs über Langenfeld verbanden mehrere Jahrzehnte lang bis in die 1950er Jahre das damals noch eigenständige Opladen mit dem Umland.

Vor dem Bau der beiden Straßenbahnlinien war Opladen in das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstehende überregionale Bahnliniennetz eingebunden worden. Durch Opladen führten seitdem in nord-südlicher Richtung mehrere Hauptstrecken. Nach diesem Eisenbahnboom konzentrierten sich private Verkehrsgesellschaften, aber auch Kommunen und Kreise auf den Bau von Straßen- und Kleinbahnen, die Gebiete abseits der großen Hauptstrecken erschließen sollten. In Opladen, aber auch andernorts setzen sich häufig auch lokale Unternehmen dafür ein, um den Güterstransport zu erleichtern und/oder die Erreichbarkeit für die Belegschaft zu verbessern.

Die spätere Straßenbahnlinie „O“ zwischen Opladen und Köln wurde 1907 als Teil der „Mülheimer Kleinbahnen“ eröffnet. Über Wiesdorf und die Farbenfabriken führte die Strecke in den heutigen Kölner Stadtteil Mülheim. Mülheim war damals noch eine eigenständige Stadt und wurde 1914 eingemeindet. Weil erst 1913 eine Brücke gebaut wurde, mussten die Fahrgäste an der Kreuzung mit der Köln-Mindener Eisenbahn in den ersten Betriebsjahren aussteigen, die Gleise überqueren und auf der anderen Seite der Gleise in einen anderen Wagen einsteigen.

Von 1951 bis 1956 konnten die Opladener dann mit der Bahn sogar in 74 Minuten Fahrzeit über die Mülheimer Brücke bis zur linksrheinischen Kölner Haltestelle Ubierring fahren.

Die Opladener Endhaltestelle an der Ecke Kölner Straße/Bahnhofstraße teilte sich die Linie „O“ mit der Straßenbahn von Opladen nach Solingen-Ohligs. 1911 hatten die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) im Auftrag des damaligen Kreises Solingen eine Straßenbahnlinie von Opladen über Immigrath in den heutigen Solinger Stadtteil Ohligs eröffnet. Zuvor hatte eine steinerne Brücke mit steilen Rampen in Opladen über die Wupper geführt. Diese wurde für die neue Bahn durch eine flache Eisengitterbrücke ersetzt. 1930 hielt die Bahn in Opladen neben der Endhaltestelle auch an den Haltestellen Polizeiamt, Wupperbrücke und Sandstraße.

Wie in vielen anderen Städten der alten Bundesrepublik auch fand der Straßenbahnverkehr in Opladen in den 1950er Jahre sein Ende. Die Verkehrsplaner setzen damals auf den zunehmenden Autoverkehr. Das Konzept der „autogerechten Stadt“ hatte Hochkonjunktur. Straßen- und Vorortbahnen wie die beiden Opladener Linien waren in die Jahre gekommen und litten unter einem Investitionsstau. Vor diesem Hintergrund legten die Entscheidungsträger damals die Straßenbahnen still. Die letzte Bahn nach Ohligs fuhr am 11. Juli 1955 ab, für die Linie „O“ nach Köln war am 26. Oktober 1958 Schluss. Überlegungen, eine futuristische „Alwegbahn“ zwischen Köln und Opladen aufzubauen, wurden nicht weiterverfolgt. Stattdessen fuhren fortan Busse.

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Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen

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