Noch ehe der Bahnhof in Pattscheid 1902 eröffnet wurde, war die Gemeinde Neukirchen bereits 20 Jahre früher an die Bahn angeschlossen worden. Allerdings ging dem ein heftiges Ringen um den geeigneten Standort voraus. Schon 1871 hatte die Gemeinde Neukirchen die Anlage einer Haltestelle in Pattscheid gefordert, ein Begehren, das unter Hinweis auf die ungünstigen Steigungsverhältnisse und die „noch völlig mangelnde Industrie“ in Neukirchen mehrfach abgelehnt wurde. Erst ein Gesuch beim Minister in Berlin hatte Erfolg; die Haltestelle - ausschließlich für Personenverkehr – wurde 1881 eröffnet.
Die Zuwegung von Pattscheid zur Haltestelle musste Neukirchen bezahlen. Nachdem zwischen Lennep und Opladen im Lauf der Jahre der Bahnverkehr enorm zunahm, sah sich die Bahnverwaltung gezwungen, im unteren Streckenbereich eine Kreuzungsstelle einzurichten. Eine Erweiterung des Haltepunkts Pattscheid kam wegen der schwierigen Geländeverhältnisse nicht in Frage, so fiel die Entscheidung für die Errichtung einer neuen Station samt Güterbahnhof auf einem Gelände ca. 800 Meter weiter östlich.
Für den neuen Bahnhof Pattscheid musste die Gemeinde Neukirchen nicht nur das Gelände kostenlos bereitstellen, sondern zudem einen Baukostenzuschuss in Höhe von 15.000 Mark leisten. Im Zuge der kommunalen Neuordnung 1975 wurde die ehemalige „Alte Bahnhofstraße“ in „Auf dem Bohnbüchel“ umbenannt.