In Wien wurde 1693 die erste Fiaker Lizenz erteilt. Die nummerierten Kutschen lösten die früher unnummerierten Janschky-Wagen ab.
Um 1700 gab es in Wien ungefähr 700 Fiaker. In der besten Zeit von 1860 bis 1900 waren es über 1000 Wagen.
Die Fiaker waren oft stadtbekannte Originale.
Angeblich wohnten früher besonders viele Fiaker im Fiakerdörfl beim Fiakerplatz im 3. Bezirk.
Hier befindet sich das 1937 von Josef Engelhart geschaffene Fiakerdenkmal, das vermutlich den Fiaker Josef Schmutz (umgangssprachlich: Schuaster Fraunz) darstellt.
Fiaker stellen eine beliebte Touristenattraktion dar und bieten von mehreren Standplätzen aus meist Rundfahrten im Bereich der Wiener Altstadt an.
Am Wiener Zentralfriedhof wird ebenfalls eine Rundfahrt angeboten. 2008 gab es 144 Fiaker, wovon die eine Hälfte an geraden, die andere an ungeraden Tagen fährt.
Viele dieser Pferdekutschen sind mittlerweile über 100 Jahre alt und werden in den Wintermonaten aufwendig restauriert.
Im Winter haben die Fiaker keinen Verdienst. Standplätze befinden sich am Stephansplatz, Heldenplatz, Michaelerplatz und Petersplatz sowie beim Burgtheater und bei der Albertina hinter der Wiener Staatsoper.
Die Preise für Rundfahrten unterschiedlicher Länge werden von der Stadt Wien festgesetzt.
Seit 1984 gibt es bei den Wiener Fiakern auch weibliche Kutscher.
Seit 1998 ist in Wien eine spezielle Prüfung, die Fahrdienstprüfung notwendig, um einen Fiaker lenken zu dürfen.
Im Rahmen dieser Prüfung werden Grundkenntnisse über die wichtigsten Wiener Sehenswürdigkeiten verlangt.
Die Betriebsordnung für Fiaker- und Pferdemietwagenunternehmen regelt unter anderem die traditionelle Bekleidung der Fiakerfahrer.
Die Verunreinigung der Wiener Innenstadt durch Pferdeäpfel der umherfahrenden Fiaker und die dadurch gegebene Geruchsbelästigung führten dazu, dass den Wiener Fiakerpferden zum 1. Juli 2004 per Landesgesetz Pooh-Bags verordnet wurden.
Diese Regelung ist unter den Fiakern umstritten, andererseits ist bei Missachtung eine hohe Geldstrafe vorgesehen.
Zudem kam die Stadtverwaltung 2007 zum Schluss, dass die eisernen Hufeisen das Straßenpflaster stärker abnutzen als Autos und Lastwagen, was zu Sanierungskosten von rund sechs Millionen Euro geführt habe, und verordnete den Tieren deshalb probeweise Kunststoff-Hufeisen.