Firma Ulenberg und Schnitzler
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Die von den Gebrüdern Wilhelm und Julius Ulenberg mit Julius Schnitzler gegründete Spinnerei, Färberei und Schraubenfabrik prägte im Verlauf der etwa 60-jährigen Unternehmensgeschichte (1836–1899) die ökonomische und soziale Entwicklung Opladens nachhaltig. Die Fabrik entstand auf dem Gelände, auf welchem der Kaufmann Hieronimus aus Altenberg 1822 den ersten Industriebetrieb in Opladen angesiedelt hatte. Das Unternehmen, dessen Hauptabsatzgebiet im Deutschen Zollverein lag, stellte bereits 1844 Teile der Produktion auf Dampf um. Schon 1849 wurde mit Inbetriebnahme eines Hochdruckkessels die verfügbare Leistung von 12–14 auf 24 PS verdoppelt. 1876 liefen zeitgleich mehr als 3.500 Spindeln.
Die Bedeutung der Firma lässt sich u. a. an den Beschäftigtenzahlen ablesen: Aus 150 unmittelbar Beschäftigten im Jahr 1836 waren 1841 bereits 200 geworden. Damit waren rund 800 Menschen in Opladen mit einer Einwohnerzahl von damals 1.200 Menschen mittelbar von diesem Unternehmen abhängig.
So erfolgreich die Firma war (Medaillen bei der ersten Weltausstellung von 1851 London), so ambivalent stellte sich andererseits das Verhältnis zu den Arbeitern dar. Im öffentlichen Diskurs der Zeit wurde die Fabrikarbeit primär als Lösung der sozialen Frage aufgefasst. Andererseits wurde auch schon in einem zeitgenössischen Polizeibericht eingefordert „… daß den Fabrik­inhabern aufgegeben würde, eine Kranken- und Sterbelade unter ihren Fabrikarbeitern einzuführen […] [damit] die Verunglückten nicht der kommunalen Armenkassen zur Last fielen“.
Trotz der Arbeitsverhältnisse war die Belegschaft 1848 nicht an revolutionären Handlungen beteiligt.

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Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen

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