In den 1950er und 1960er Jahren konnten sich in der Bundesrepublik Deutschland immer mehr Menschen ein Auto leisten. Als Folge dieser „Massenmotorisierung“ nahm der Verkehr stark zu – so auch in der damals noch eigenständigen Stadt Opladen. Immer mehr Städte richteten deshalb Fußgängerzonen ein und verbannten den Autoverkehr aus den zentralen Geschäftsstraßen. Obwohl anfänglich viele Einzelhändler fürchteten, dadurch Autofahrer als Kunden zu verlieren, setzte sich das Konzept schnell durch. Bald galten Fußgängerzonen auch als Antwort auf neu entstandene Shoppingcenter auf der „grünen Wiese“. Bis heute sollen sie Innenstädte attraktiver machen und den dort ansässigen Einzelhandel stärken.
In Opladen hatten Politik und Stadtverwaltung schon länger über eine Neugestaltung der Innenstadt diskutiert (siehe das Infoschild am ehemaligen „Aloysianum“), konkrete Pläne für eine Fußgängerzone standen jedoch erst Ende der 1960er Jahre auf der Tagesordnung.
Im März 1971 beschloss der Stadtrat schließlich, den nördlichen Teil der Kölner Straße und die Bahnhofstraße in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Am 3. Dezember 1973 wurde der Bereich für Autos gesperrt. Es schneite, so berichteten damals die Lokalzeitungen, als Stadtdirektor Albert Salewski dem letzten Autofahrer, der den Abschnitt durchquert hatte, eine Flasche Schnaps übergab. Die erste Fußgängerin bekam von ihm einen Blumenstrauß überreicht.
Am 9. November 1974 verlegte der damalige Opladener Bürgermeister Bruno Wiefel eine symbolische letzte Bodenplatte und eröffnete die Fußgängerzone, die auch einen Teil der Goethestraße umfasst. Die ansässigen Geschäfte richteten aus diesem Anlass das „1. Stadtfest des Opladener Einzelhandels“ aus. Nach der Eingemeindung Opladens nach Leverkusen 1975 gab es zunächst Pläne, die Kölner Straße umzubenennen. Letztlich benannte die Leverkusener Stadtverwaltung aber stattdessen die damalige Kölner Straße in Wiesdorf in Friedrich-Ebert-Straße um.
In den 2010er-Jahren wurden zuletzt Teile der Fußgängerzone neu gestaltet.