Greif-Apotheke
Overview
Reviews 0

Wir befinden uns jetzt Im Buntentorsteinweg. Vermutlich ist recht viel los. Fahrradfahrer*innen bahnen sich zwischen Autos ihren Weg während andere Menschen ihre vollbeladenen Einkaufstaschen hin und her tragen. Es riecht nach Essen. Könnte von einem der Dönerläden herübergeweht sein. Wendet dich jetzt aber von den Eindrücken die dich umgeben ab und werfe einen Blick auf die dir gegenüberliegende Straßenseite. Siehst du das hohe Backsteinhaus mit dem großen, ins obere Stockwerk eingelassenen Fenster? Gut dann stehst du richtig. Ostertorsteinweg Nummer 25 bis 27. Bei dem Gebäude das du vor dir siehst, handelt es sich um die Greif Apotheke. Die Greif Apotheke wurde 1876 gebaut und ist eine der ältesten Apotheken Bremens.

Zur Zeit ihres Baues siedelten sich viele Handwerksbetriebe und Industrien die Kaffe, Bier, Schokolade oder Zigaretten Produzierten in der Neustadt an. Der Buntentorsteinweg war erstling Teil des Zigarrenarbeiter*innen Viertels.

Betrachten wir das Gebäude im Hinblick auf die Entstehungszeit, ist der selbe industrielle Stil, der sich auch in den Backsteingebäuden in Hafengebieten wiederfindet zu erkennen. Die Fassade aus rotem Backstein ist typisch für Bauten in Industrievierteln. Im oberen Geschoss, wurde großflächig mit Glas gearbeitet, was einen höheren Lichteinfall ermöglichte, da in diesen Stockwerken Ware produziert wurde. So konnte an teurem Strohm gespart werden und das arbeiten wurde erleichtert. Wenn du nach oben schaust, entdeckst du sicher den langen Metallstab, der aus der Fensterfront oben herausragt. Hierbei handelt es sich um einen alten Seilzug, mit dem früher Ware nach oben transportiert werden konnte. Das Gebäude links neben der Apotheke war das ehemalige Wohn- Lager und Geschäftshaus der Apothekeninhaber*innen.

Das Gebäude erfüllt aber nicht nur seinen praktischen Zweck sondern wurde auch gezielt ästhetisch gestaltet. Da Apotheker*innen früher hoch angesehene Berufe ausübten und Medizin schon immer recht kostspielig war, wurden auch die Apotheken entsprechend Imposant und prachtvoll gestaltet. So besteht die Fassade nicht nur aus gestapelten Backsteinen, sondern wird durchzogen von immer wieder hervor- oder zurücktretenden Musterungen. Unter und über den Fenstern verzieren die Einmündungen die Fassade und unterstützen die Form der Fenster. Andere Steine bilden gemusterte Linien und durchziehen senkrecht die Fassade, während sie durch das Gesims der einzelnen Stockwerke unterbrochen werden. Der obere Teil über dem ersten Gesims ist um die Fenster herum weiß verputzt und hebt sich vom Roten Backstein ab.

Auch die in den Erker eingelassenen Tafel auf der das Bremer Wappen zwischen zwei Löwen prangt, verleiht dem Gebäude eine gewisse Wichtigkeit. Der alte Schriftzug Greif- Apotheke Prangt direkt neben dem Wappen. Darunter können wir heute ein zweites, neueres Schild über der Eingangstür der Apotheke erkennen, das nun zusätzlich die Apotheke betitelt.

Wenn du willst, dann nimm dir kurz Zeit und werf einen Blick ins innere der Apotheke.
Auch ein Blick in den Flur lohnt sich, um zu sehen wie das Licht durch die Fensterfront ins Hausinnere fällt.

Text: Maja Herms

Dieser Text verfügt leider nicht über Quellenangaben. 

Reviews

0.0

0 comments

Provided by

Oberschule am Leibnizplatz

Oberschule am Leibnizplatz

Lasst euch von den Schüler*innen der OSL durch Bremen führen.

This story belongs to