Verlassen Sie nun den Graben und biegen Sie in den Kohlmarkt ein. Los geht’s. Die Hofburg befindet sich am Ende dieser Straße. Nach etwa 100 Metern sehen Sie schon die große Kuppel, die die Burg krönt. Bevor wir zum Michaelerplatz und somit auch zur Hofburg gehen, nehmen wir uns nochmal Zeit, die Architektur der Straße zu betrachten. Heute ist sie nicht mehr der Kohlenmarkt, sondern eine der elegantesten Straßen der Stadt. Um uns davon zu überzeugen, gehen wir auf dem rechten Bürgersteig entlang und betrachten unterwegs die sonderbare Fassade des Geschäftes namens SCHULLIN mit der Hausnummer 7.
DRÜCKEN SIE AUF PAUSE
Sind Sie dort? Eine seltsame Fassade, nicht wahr? Eher elegant. Der Architekt Hans Hollein hat das alte Gebäude nicht angegriffen und eine strenge Symmetrie eingehalten. Betrachten Sie den Eingang einmal genau: er hat etwas Triumphales. Warum? Sehen Sie! Der große krummlinige Giebel aus Blech ruht auf zwei zarten Holzsäulen. Die Säulen verschwinden kurz gesagt zugunsten des Giebels. Auf uns macht das jedenfalls einen fremdartigen Eindruck, finden Sie nicht? In diesem Fall scheint diese Fremdartigkeit an dem offensichtlichen Missverhältnis zwischen der Eingangstür, dem eben erwähnten Giebel und den Seitenfenstern zu liegen. Betrachten Sie diese Fenster: sie sind riesig. Diese große Originalität hat Hans Hollein vielleicht von Adolf Loos, einem Giganten der Wiener Architektur. Behalten Sie seinen Namen: wir werden sein bekanntestes Werk ein paar Schritte von hier auf dem Michaelerplatz sehen.
Photo Kohlmarkt z02 by Zyance under CC BY-SA 2.5