Parlament
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Das Parlamentsgebäude in Wien ist Sitz der beiden Kammern des Parlaments, des Nationalrates und des Bundesrates der Republik Österreich. Im Gebäude befinden sich drei Sitzungssäle sowie Büroräume für die Abgeordneten. Umgangssprachlich wird es zusammenfassend meist als „das Parlament“ bezeichnet. Es wurde von 1874 bis 1883 nach einem Entwurf von Theophil von Hansen für den Reichsrat der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder, heute auch Altösterreich genannt, errichtet; der Architekt orientierte sich dabei an der antiken griechischen Architektur. Damit ist das Reichsratsgebäude ein frühes neoklassizistisches Bauwerk am seit 1956 Dr.-Karl-Renner-Ring benannten Abschnitt der Wiener Ringstraße mit ihren historistischen Gebäuden.

Seit 13. Juli 2017 wird das Parlamentsgebäude generalsaniert. Nationalrat und Bundesrat haben seit 20. September 2017 ihr Ausweichquartier in der Wiener Hofburg, wobei der Große Redoutensaal als Sitzungssaal für beide Kammern dient, während die Büros in temporären externen Pavillons untergebracht sind.

Das Reichsrat genannte Parlament, wie es im Kaisertum Österreich und seit 1867 in der österreichischen Reichshälfte Österreich-Ungarns bestand, wurde mit der von Kaiser Franz Joseph I. erlassenen, Februarpatent genannten Verfassung von 1861 begründet und in der Dezemberverfassung 1867 bestätigt.


Das provisorische Abgeordnetenhaus, dahinter der noch unverbaute Schottenring, aufgenommen 1861 von der Votivkirche aus. Da 1861 kein Parlamentsgebäude bestand, mussten dringend Provisorien geschaffen werden. Der provisorische Bau für das Abgeordnetenhaus des Reichsrats in Wien wurde nach dem Ministerpräsidenten Anton von Schmerling etwas despektierlich Schmerlingtheater genannt. Der noch spöttischere Name war „Bretterbude“. Die andere Kammer des Reichsrats, das Herrenhaus, nutzte als Versammlungsort das historische Landhaus in der Herrengasse 13 in der Altstadt, Tagungsort des Landtags von Österreich unter der Enns.

Entwurf für das neu zu erbauende Herrenhaus in Wien, Ansicht der Hauptfront. Vorentwurf, später abgeändert als Parlament erbaut. Zeichnung Theophil von Hansen, 1865
Das Provisorium für das Abgeordnetenhaus wurde vom Architekten Ferdinand Fellner in der Währinger Straße 2–6 (gegenüber der Baustelle der den Platz beherrschenden Votivkirche, nur einen Häuserblock von der Ringstraße entfernt) errichtet. Baubeginn des zweigeschoßigen Riegelwandbaus war am 12. März 1861. Nach nur sechs Wochen stand der Bau und war am 25. April 1861 schlüsselfertig. In dieser kurzen Zeit waren an die 500 Arbeiter Tag und Nacht beschäftigt; Nachtschichten wurden bei Fackelbeleuchtung durchgeführt.

Das Grundkonzept des Gebäudes mit der Rampe und der Vorhalle, durch die man in den Sitzungssaal kam, entsprach schon dem späteren Parlamentsgebäude. Auch die Kaiserloge durfte nicht fehlen. Das Gebäude wurde vom Abgeordnetenhaus bis zur Fertigstellung des heutigen Parlaments, 1883, benützt.

 

 

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