Puerta del Sol
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Die Plaza Puerta del Sol ist der vitale Mittelpunkt von Alt-Madrid.

Wie Sie an den Gebäuden sehen, haben wir jetzt die Altstadt verlassen, auch genannt das Madrid der Habsburger "Madrid los Austrias", und kommen nun in den neueren Teil, das Madrid der Bourbonen.

Der Name des Platzes geht auf ein früheres Stadttor (im Spanischen Puerta) mit Sonnenemblem zurück, welches den östlichen Zugang zur historischen Altstadt bildete. Das verkehrsreiche Halbrund ist von klassizistischen Fassaden aus dem 19. Jahrhundert umsäumt.

 Hier auf der Puerta del Sol haben viele Dramen nationalen Ausmasses stattgefunden:

am 2. Mai 1808 der blutige Aufstand der Madrilenen gegen Napoleon
1912 das Attentat auf den Ministerpräsidenten José Canelejas
1931 die Ausrufung der Republik
Und 1939 die Machtübernahme Francos.

Zwischen 1857 und 1862 wurde der Platz, der früher nur halb so groß war, komplett umgestaltet und erhielt sein heutiges Aussehen. Dabei bewahrte man die Linienführung der Casa de Correos auf der einen Seite und baute Wohngebäude mit einheitlicher Fassade in Form eines Halbkreises auf der gegenüberliegenden Front.

Die Casa de Correos ist das Gebäude an der Südseite, das rote Gebäude mit dem Uhrenturm. Sie wurde 1768 von dem französichen Architekten Maquet erbaut und diente zunächst als Hauptpost, später als Innenministerium. Unter Franco war hier der Sitz der Staatssicherheit und die Casa besaß sogar einen Folterkeller.

Heute befindet sich in der Casa de Correos die Regionalregierung von Madrid und Umgebung.

Der schöne Uhrenturm wurde ursprünglich 1865 erbaut. Allerdings musste er wegen Holzwurmbefall 1996 vollständig erneuert werden. Auf diesen Uhrenturm blickt ganz Spanien mindesten einmal im Jahr: Denn an Silvester versuchen Millionen Spanier im Takt des Zwölf-Uhr-Schlagens 12 Weintrauben zu essen, um im neuen Jahr Glück zu haben.

Übrigens, in den Bordstein vor dem Gebäude ist eine Plakette eingelassen, die den Kilomenter Null für alle spanischen Nationalstraßen markiert.

2 prominente Statuen schmücken den Platz. Die Reiterstatue, an der wir stehen, zeigt Carlos III., dem die Madrilenen Gebäude wie den Prado oder die Puerta de Alcalá verdanken.

Und 1967 wurde das zottelige Wappentier der Stadt an der Calle del Carmen mit einem Denkmal bedacht. (Die Calle de Carmen ist ist die Querstraße links hinter dem Reiterstandbild): Es ist eine Bärin, die sich nach den Früchten eines wilden Erdbeerbaumes streckt. Die Statue ist leicht zu übersehen, da sie nicht besonders groß ist. Ursprünglich war die Bärin als eine Leuchtreklame für die Sherrymarke Tío Pepe gedacht. Aber heute seht sie im Rang eines Wahrzeichens und schützenswerten Kulturgutes.

Über den Ursprung und den Namen dieses Platzes ist nichts bekannt. Man weiß auch nicht wann, wie und warum die Madrilenen und Zugereiste beschlossen, diesen Ort zum Mittelpunkt aller populären Ereignisse zu erheben.

Ursprünglich lag die Puerta del Sol außerhalb der Stadtgrenzen. Aber da der Platz auf dem Weg nach Madrid bzw. nach Alcalá de Henares und Guadalajara lag, wurde er zum Treffpunkt und Versammlungsort aller Menschentypen. Von den Händlern, Dienstmädchen, Waisen, Freudenmädchen und Haudegen des 17. Jahrhunderts. zu den Touristen, Passanten, Straßenverkäufern und Emigranten unserer Tage.

Aber wie schon gesagt, die Puerta del Sol war auch Ort sozialer Aufstände und Ereignisse, von denen ich vorhin bereits gesprochen habe.

Mit Beginn des 20. Jh. erlangte die Puerta del Sol eine immer größere Bedeutung als geografischer Bezugspunkt für Madrid und ganz Spanien. Hier wurden die ersten Straßenbahnlinien gelegt, hier befand sich auch die erste U-Bahnlinie und es brannte hier 1830 die erste Gaslaterne. Ganz Spanien hatte an dem als Kilometer Null bezeichneten Platz seinen geografischen Mittelpunkt, von dem alle spanischen Landstraßen strahlenförmig ausgingen.

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