Dies war ursprünglich das Kloster St. Emmeram. Im Jahr 1810 jedoch erhielt die Familie von Thurn und Taxis das Kloster als Gegenleistung für die Abtretung ihrer Postrechte an die staatliche Post. Im Jahre 1812 beginnt ein Umbau von einigen Klostergebäuden mit dem Ziel, das Kloster in eine Familienresidenz umzuwandeln. Auch heute noch werden einige Teile des Schlosses von den Mitgliedern der fürstlichen Familie bewohnt. Die Prunksäle stehen allen interessierten Besuchern für Besichtigungen offen. Der Komplex hat auch ein Familienmausoleum und eine fürstliche Schatzkammer. Wir empfehlen Ihnen sehr, diese Räume zu besichtigen.
Wer ist die Familie zu Thurn und Taxis und welcherlei Postrechte wurden ihr genommen? Ende des 15. Jahrhunderts organisierte die Familie Thurn und Taxis den ersten Postdienst zwischen Wien und Brüssel. Der Nutzen für das Reich war riesig und so wuchsen Ansehen und Wohlergehen der Familie stetig. Im Jahre 1615 erhielt die Familie von Thurn und Taxis den Status des hereditären (das heist vererbbaren) Generalpostmeisters des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Alle Postfahrzeuge waren gelb gestrichen und mit dem Namen der Familie beschriftet. Der Name erstreckte sich über drei Zeilen. Im Sommer verwendeten sie Kutschen, im Winter Schlitten. Anfangs war die Menge der transportierten Post gering, so dass sie von Mitreisenden das Fahrgeld hinzu verdienen mussten. Können Sie sich vorstellen, wie es ist, in einem Schlitten zu reisen? Auf den Holzbänken waren dicke und warme Tierpelze befestigt, die über die Seiten herunterhingen, so dass von außen nur noch das Wort "Taxis" zu sehen war. Es hat sich bis in unsere Zeit in der Form des Wortes "Taxi" erhalten. Auch andere Spuren kann man noch heute im Bereich der Post entdecken. Zum Beispiel hat die Deutsche Post durchaus einiges an organisatorischem Knowhow von denen zu Thurn und Taxis übernommen und man behielt auch die gelbe Farbe bei.
Kehren Sie nun bitte zum Emmeramsplatz zurück, gehen dann in die Marstallstraße weiter bis diese die Straße Am Ölberg kreuzt, und folgen Sie dieser bis zum Haidplatz