Der Tirolergarten ist ein Teil des Parks von Schloss Schönbrunn in Wien. Der Bereich ist auch als Tirolerhof bekannt.
1803 baute Erzherzog Johann von Österreich,1782 bis 1852, im Schlossparkauf der Anhöhe, auf der zentral die Gloriette steht, ein Tiroler Bauernhaus.
Er betrieb eine kleine Viehwirtschaft und legte einen Alpengarten an. Nach dem Ende der Monarchie wurde der Bauernhof zum beliebten Ausflugsgasthof.
1984 wurden die baufälligen Gebäude abgetragen.
1994 wurde der seit 1722 bestehende Erb-Bauernhof der Familie Neuhauser aus Brandenberg in Tirol, welcher seit 1986 unter Denkmalschutz steht, im Tirolergarten neu aufgestellt.
Seit 1997 befindet sich dort eine Gaststätte.
Die Tiroler Gasse im 13. Bezirk Hietzing wurde vor 1859 nach dem Tirolergarten, auf den die Gasse ostwärts gesehen auf den Park zuläuft, benannt.
Erzherzog Johann Baptist Josef Fabian Sebastian von Österreich (geboren am 20. Januar 1782 in Florenz, gestorben am 11. Mai oder 10. Mai 1859 in Graz) war ein Mitglied des Hauses Habsburg, Bruder von Kaiser Franz des I., österreichischer Feldmarschall und in der Revolutionszeit von 1848/1849 deutscher Reichsverweser.
Im Herzogtum Steiermark war er durch ein halbes Jahrhundert Förderer und Modernisierer von Industrie, Landwirtschaft und Eisenbahnwesensowie im Kultur- und Bildungsbereich.
Johann war das 13. Kind und der neunte Sohn von Großherzog Leopold von Toskana, dem späteren Kaiser Leopold der II., und dessen Gattin Maria Ludovica von Spanien.
Den für einen Habsburger eher ungewöhnlichen Namen Johann erhielt er zu Ehren von Johannes dem Täufer, dem Stadtpatronvon Florenz.
Auch waren die Taufpaten keine Verwandten aus dem Hochadel, sondern der Florentiner Bürger Giovanni Filippo Barelai, genannt Barchettone, und ein ungenannter Kapuziner.
Die erste Sprache, die er erlernte, war das Italienische; anschließend Französisch und erst in der Folgezeit Deutsch und schließlich Latein.
Bereits als Jugendlicher zeigte er großes Interesse an den Alpenländern, bestärkt und beeinflusst durch den Historiker Johannes von Müller, der ihn unterrichtete.
Geschichte, soziale Fragen, Militär- und Naturwissenschaften faszinierten und beschäftigten ihn sein Leben lang.
Er sammelte Mineralien, war Alpinist und Jäger, Landwirt, Weinbauer, Industrieller und Mäzen.
1819 traf Johann im Alter von 37 Jahren am Westufer des steirischen Toplitzsees zum ersten Mal auf die damals 15-jährige Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl.
Am 18. Februar 1829 heiratete er sie zu mitternächtlicher Stunde in der hauseigenen Kapelle auf dem Brandhof in Gußwerk bei Mariazell.
Wegen der Ehe mit einer Bürgerlichen musste Johann hinnehmen, dass er von der Thronfolge ausgeschlossen wurde und seine Nachkommen keinen Adelstitel tragen sollten.
Im Jahre 1834 zeigte sich Kaiser Franz I. gnädig und verlieh Anna, der Frau seines Bruders, den Titel „Freifrau von Brandhofen“, womit sie in einen niedrigen Adelsstand erhoben wurde. Der einzige Sohn aus dieser Ehe und Erbe des Erzherzogs, Franz, wurde 1839 geboren.
Dem Vater gelang es, bei Fürst Metternich 1845 für den Sohn den vererbbaren Titel „Graf von Meran“ durchzusetzen.
Erst fünf Jahre nach ihrem Sohn wurde Johanns Ehefrau von Kaiser Franz Joseph dem I. zur „Gräfin von Meran“ ernannt.
Nach der Geburt des Sohnes Franz wurde Graz allmählich zum zentralen Sitz der Familie.
Schon 1828 hatte Johann ein Haus und einige Parzellen im Grazer Stadtteil St. Leonhard angekauft.
Dort wurde Jahre später das Palais Meran errichtet und 1843 von der Familie bezogen.
Obwohl Johann sich selbst als Nichtliberalen bezeichnete, so hatte er doch ein bestimmtes liberales Gedankengut. Mit dem Habsburger Hof stand er oft im Konflikt.
Diese Konflikte nahmen zu, nachdem er seine Absicht kundtat, eine Bürgerliche zu heiraten. In seinen Briefen und Aufzeichnungen kommt öfters seine Meinung zum Ausdruck, dass sich der Hof in Wien und auch die adeligen Grundherren zu wenig um die Anliegen und Probleme der einfachen Menschen kümmerten.
Letztlich ist er aber doch dem Kaiserhof gegenüber immer loyal geblieben.
Er heiratete Anna Plochl auch erst, nachdem er von seinem kaiserlichen Bruder dazu die Genehmigung erhalten hatte, obwohl ihn dieser sechs Jahre lang auf diese Zustimmung warten ließ.
Erzherzog Johann starb im 78. Lebensjahr an einer Lungenentzündung.